Heute, am 30. September, ist Internationaler Übersetzertag, auch als Hieronymustag bekannt. Seinen Namen verdankt er dem Heiligen Hieronymus, dem Schutzpatron der Übersetzer/innen. Berufsverbände wie der VdÜ (Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e. V.) und der BDÜ (Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V.) nutzen den Internationalen Übersetzertag, um die Leistungen professioneller Sprachdienstleister/innen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
So berichtet die Berliner Zeitung in ihrem lesenwerten Artikel Übersetzer sind unsichtbare Künstler von ihrem Gespräch mit der Literaturübersetzerin und Autorin Isabel Bogdan.
Zudem hat der dtv-Verlag dem Internationalen Übersetzertag einen interessanten Blog-Beitrag gewidmet und dort ein Gespräch mit der Literaturübersetzerin Stefanie Ochel festgehalten.
Mit 26 Veranstaltungen in weltweit 20 Städten feiert die Weltlesebühne e.V. die Kunst des Übersetzens. Mit der länderübergreifenden Aktion zum Hieronymustag lenkt der Verein seit 2014 die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Übersetzens und verhilft seinen Akteur/innen zu größerer Anerkennung.
Der Hieronymustag wurde erstmals 1954 von der Fédération internationale des traducteurs (FIT) ins Leben gerufen. 1991 erweiterte die FIT die Idee zu einem weltweiten „Internationalen Übersetzertag“, um Solidarität innerhalb der internationalen Übersetzergemeinschaft zu zeigen und um den Beruf in möglichst vielen Ländern der Welt zu fördern. Am 24. Mai 2017 wurde der Internationale Übersetzertag schließlich einstimmig von der UNO-Generalversammlung weltweit in Kraft gesetzt, um die Rolle der professionellen Übersetzung bei der Vernetzung der Nationen, zur Friedensförderung, zum gegenseitigen Verständnis und zur gesellschaftlichen Entwicklung anzuerkennen.
Wo immer mehrsprachige Kommunikation stattfindet, sind Übersetzer/innen beteiligt. Ihnen verdankt die Welt, dass Wissen über Sprachgrenzen hinweg weitergegeben werden kann, sei es im politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Bereich. So waren laut einer Statistik des Börsenvereins des deutschen Buchhandels 12,3 Prozent aller 2016 erschienenen Bücher Übersetzungen: 10.496 Werke wurden aus anderen Sprachen ins Deutsche übertragen oder als solche neuaufgelegt (3,1 Prozent mehr als im Vorjahr, Tendenz steigend). Die meisten Übersetzungen erfolgten aus dem Englischen, Französischen und Japanischen; die wichtigsten Genres waren Belletristik, Kinder- und Jugendbücher sowie Comics.